Wawerko-Test der Bosch PCM 7S Kapp- und Gehrungssäge mit ZugfunktionAllgemein, Special

Veröffentlicht am 09 Dezember 2012 von Markus

Dieses mal ist die Bosch PCM 7S Kapp- und Gehrungssäge mit Zugfunktion an der Reihe mit einem Test. Eigentlich sollte es diesmal ja kein Bosch-Gerät für den Test sein, aber wie das Leben halt so spielt. Dafür wird dann beim nächsten Mal ein anderer Hersteller auf Herz und Nieren geprüft. Mal sehen, was mir da so unter die Finger kommt.

Zur PCM 7S. Die Säge steht schon ein wenig herum, bisher gab es aber noch keine Gelegenheit, sie auszuprobieren. Bis jetzt! Also haben wir das gute Stück hervorgeholt und mal ausgiebig getestet.
Bosch gibt als Gewicht, wie gesagt, 8 kg an und preist dies als leicht. Im Vergleich zu anderen Sägen mag das sein, auf jeden Fall sorgen die 8 Kilos dafür, daß die Säge stabil beim Sägen auf dem Boden bleibt und nicht so leicht verschoben wird. Das sollte auch nicht sein, denn der Motor hat mit 1200 Watt eine Menge Power, die man nicht so ohne weiteres an wertvolle Körperteile kommen lassen will.

Lieferumfang PCM 7S

Im Lieferumfang enthalten sind die Säge, zwei Sägetischverlängerungen, damit auch lange Werkstücke stabil aufliegen können, ein Staubbeutel, der die Sägespäne aufsammelt, ein Sägeblatt, zwei AAA Batterien und ein Sechskantschlüssel.

Aber was bedeutet jetzt eigentlich Kapp- und Gehrungssäge mit Zugfunktion?
Kappen bedeutet, dass man ein großes Werkstück wie z.B. eine Fußleiste absägt, also kürzt bzw. kappt.
Gehrungssäge bedeutet, dass man an der Säge einen Winkel einstellen kann, wie das Werkstück durchgesägt wird. Und Zugfunktion heißt, dass man die Säge nicht nur hoch und runter bewegen kann, sondern auch noch in einem begrenzten Bereich vor und zurück, so dass breitere Werkstücke (bis 22cm durchgesägt werden können.

Totalansicht

Sehr gut gefallen haben mir drei Dinge:

  • Der Sägeschutz, der stets vor dem Sägeblatt ist und somit Verletzungen vermeidet. Erst wenn man die Säge nach unten bewegt, fährt der Schutz sukzessive zurück.

  • Der Staubbeutel, der die Sägespäne zu einem großen Teil auffängt, so daß man am Ende nicht den ganzen Dreck herumfliegen hat, sondern das meiste bereits eingetütet ist. Wenn man statt des Beutels einen Staubsauger anschließt, wird sogar noch mehr Dreck weggesaugt 🙂 Aber der Staubsauger braucht ein Saugrohr von 36mm Durchmesser, meine Staubsauger haben das nicht, so dass mir nur der Beutel bleibt. Es geht auch längst nicht alles in den Beutel, beim Sägen wird die Maschine schon noch recht staubig. Aber dennoch: Ein Großteil muss nicht mehr aufgesaugt werden.
  • Der Laser, der mir auf dem zu schneidenden Werkstück anzeigt, wo das Sägeblatt ansetzen und sägen wird. Mein zugegebenermaßen altes Equipment hat das nicht, bisher habe ich mit einer Lehre gearbeitet, die ich mit Schraubzwingen festmachen musste, und habe dann mit einer Handsäge vorsichtig gesägt. Die Konstruktion war wackelig und das Ergebnis eher bescheiden wegen des Spiels.

Sägeschutz und Laser

Bei der PCM 7s ist das aber anders. Mit einer seitlichen Schraubzwinge können die Werkstücke (wenn sie lang genug sind) fixiert werden. Bei sehr kleinen Werkstücken kann es schonmal knapp werden, dann muß man auf eine eigene, separate Schraubzwinge zurückgreifen und damit das Werkstück fixieren. Ohne Befestigung würde ich lieber nicht sägen.

Zum Sägen gib es nun verschiedene Einstelllungen:

  • Zum einen kann der Neigungswinkel eingestellt werden, also wie das Sägeblatt vertikal durch das Werkstück sägen soll. Wenn man zum Beispiel Fußleisten sägen möchte, benötigt man in der Regel einen 45 Grad Winkel für die Zimmerecke. Dieser Winkel lässt sich hinten an der Säge einstellen, die sodann um den Winkel gekippt wird.

    Winkeleinstellung

  • Zum anderen kann noch zusätzlich der Gehrungswinkel eingestellt werden, also der Winkel, wie das Werkstück durchgesägt wird. Das geschieht, indem die Säge relativ zum Werkstück gedreht wird. Für die gängigsten Winkel (0°; 15°; 22,5°; 30°; 45°) rastet die Säge ein, so dass sich diese leicht einstellen lassen.

    Gehrung

Liegt das Werkstück glatt vor der Führungsschiene, so kann mit der vorderen Winkeleinstellung der Gehrungswinkel eingestellt werden, indem die Säge im eingestellten Winkel um sich selbst gedreht wird und so das Werkstück zum Beispiel spitz zusägen kann. Der Schnitt an sich kann rein vertikal erfolgen, wie auf dem Foto zu sehen, oder aber die Säge kann gekippt werden, so dass der Schnitt zum Lot gekippt ausgeführt wird.

Hört sich kompliziert an, ist aber nicht so. Die Säge geht durch die Fußleisten wie Butter und macht einen sehr sauberen Schnitt, was natürlich auch ein wenig am nagelneuen Sägeblatt lag.

Wenn ein Werkstück nicht komplett durchgesägt werden soll bzw. die Säge nicht so tief sägen soll, lässt sich die Schnitttiefe über eine Distanzschraube stufenlos einstellen. Über eine weitere Feststellschraube kann die Zugfunktion aktivier werden. Dann kann die Säge beim Sägen vor- und zurückbewegt werden und Werkstücke bis 22cm durchtrennen.

Die Werkbankverlängerungen lassen sich an verschiedenen Positionen anbringen, so dass nicht nur lange Werkstücke, sondern auch tiefe Werkstücke eine große Auflage finden. Eine schöne Idee, wie ich finde.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Wertigkeit einzelner Feststellschrauben und Spanngriffe. Der Spanngriff zur Einstellung des Neigungswinkels drehte nach kurzer ein wenig durch und die Transportsicherung, die die Säge unten hält, sieht auch ein wenig wackelig aus.

Alles in allem hat mir die Zugkappsäge Bosch PCM 7S aber sehr gut gefallen. Wenn ich mehr Platz hätte, würde ich sie mir fest auf einem Tisch installieren, was durch die Löcher im Sockel leicht möglich ist. Als Zubehör gibt es auch ein Untergestell, auf dem sich die Säge leicht installieren lässt. Aber als echter Heimwerker baut man sich doch lieber einen selbst. Die passende Säge dazu habe ich ja.

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