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Zugfahrt von Mumbai nach Pune

Posted on 28 März 2009 by GymLi

Janina:

Nachdem wir am 26.3 in Mumbai angekommen sind und uns ein bisschen die Stadt angeguckt haben, mussten wir wieder weiter reisen, da in Pune die indischen Schueler auf uns gewartet haben. Um nach Pune zu gelangen muss man den Zug nehmen. Am Bahnhof von Mumbai waren sehr viele Menschen, manche lagen auf dem Boden und schliefen dort, andere sassen einfach nur rum und haben andere Menschen beobachtet, der Unterschied zu deutschen Bahnhoeffen ist auf jeden fall riesig.

Als wir in den Zug steigen wollten, mussten wir erstmal unseren Wagon suchen, denn jeder hatte einen festen Sitzplatz. Neben der Tuer unseres Wagons sah man alle Namen (auf Englisch und Hindu) der Personen, die in diesem Wagon sassen und welchen Sitzplatz sie hatten. Oben an der Decke des Zuges sind sehr viele Ventilatoren, damit es kuehl bleibt, man kann sogar die Fenster des Zuges aufmachen. Als wir im Zug sassen und darauf gewartet haben, dass der Zug abfaehrt, hat mich ein Inder angesprochen, woher wir kommen. Er war sehr an uns interessiert und hatte viele Fragen an mich. Ich fand es echt toll, wie nett er war und dass er so viel wissen wollte, es war nur leider oefters schwer ihn zu verstehen. Er fand es aber nicht schlimm, wenn ich ihn freundlich gebeten haben dieses zu wiederholen.

Im laufe der Fahrt, sind wir immer mehr ins Gespraech gekommen und er hat auch angefangen sich mit den anderen unserer Gruppe zu unterhalten. Er hat uns viel ueber die Kultur erzaehlt und viele Dinge erklaert, die noch unklar waren.  Zum Beispiel ist alle 2 Minuten ein Haendler durch den Zug gekommen, der uns je nachdem irgendwelche Ware (Essen, Schmuck, Kaffee oder Tee, Malbuecher, und viel unnuetzes Zeug…) verkaufen wollte. Der freundliche Mann hat uns erklaert, dass das ein sehr gutes Geschaeft fuer die Haendler ist und auch sehr hilfreich fuer die Passagiere ist. Der Zugfaehrt ca. vier Stunden von Mumbai nach Pune und viele Einwohner von Pune gehen in Mumbai arbeiten oder anders rum und sind somit den ganzen Tag mit arbeiten und Zugfahren beschaeftigt, sodass sie keine Zeit mehr zum einkaufen mehr haben. Also wird alles, was man braucht, im Zug eingekauft! Ausser Haendler liefen auch noch viele Bettler durch den Zug und wollten Geld haben, manche durch singen, andere durch ein suesses Aussehen und traurige Gesichter oder sie haben einfach die Hand hingehalten. Eine Frau lief mit einem erblindeten Mann durch den Zug und haben Geld gesamelt, was mich direkt an eine Szene aus dem Film Slumdog Millionaer erinnert hat. Wir wurden auch gewarnt, dass wir diesen Menschen kein Geld geben sollen, erstens kann es ihr Leben eh nicht grossartig verbessern bzw. veraendern, zweitens muss es nicht umbedingt sein, dass so Faelle wie zum Beispiel die Erblindung von diesem Mann nicht wirklich Unfaelle gewesen sind.

Die Zeit verging sehr langsam und viel machen ausser einkaufen, reden und schlafen konnte man im Zug auch nicht. Dafuer war die Landschaft umso interessanter und durch den netten Herren zu unserer Linken, wussten wir auch immer, an welchem sehenswuerdigen Platz wir gerade vorbei gefahren sind. Die Strecke des Zuges geht unter anderem an einem grossen Berg vorbei, auf dem man viele kleine Affen sieht.

Auf der Fahrt nach Pune hat Natalie Nasenbluten bekommen, was anscheinend die Atraktion der Fahrt war. Obwohl wir vorher schon angestarrt wurden, wegen unseres Aussehens und unserer Sprache, hat nun das ganze Abteil geguckt. Zu meinem erstaunen haben sich viele der Inder um sie Sorgen gemacht und geholfen wo sie konnten, unsere Zugbekanntschaft hat uns dann informiert, dass er Arzt ist und wir uns keine Sorgen machen muessen. Kurze Zeit spaeter ging es Natalie wieder gut, doch Gespraeche mit einheimischen Leuten blieben echt nicht aus. Es gab immer Fragen und viel Interessantes zu Berichten.

Ein aelterer Mann neben Svenja hat uns erzaehlt, dass seine Nichte deutsch studiert hat, was wir natuerlich sehr toll fanden. Womit wir allerdings nicht gerechnet haben, er hat ihr ein paar Minuten spaeter sein Handy hingehalten und sie sollte mit ihrer Nichte sprechen. Svenja hat bestimmt zehn Minuten mit ihr telefoniert, weil die Frau so viel ueber sie wissen wollte. Ich find es total interessant, wie sehr sich die indischen Menschen fuer uns interessieren.

Waehrend der ganzen restlichen Fahrt haben uns noch viele Indier um uns herum Dinge erklaert und gezeigt, zum Beispiel hat eine indische Familie im Zug einen typischen Snack gekauft, den wir alle probieren durften. Zum Schluss haben wir auch noch Emails ausgetauscht und viele Fotos gemacht. So war unsere vierstuendige Zugfahrt sehr interessant und gar nicht langweilig. In Deutschland kann schon eine Zugfahrt von 20 Mintuten sehr langweilig sein.

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