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Einbruchschutz: Fenster und Türen sichern

Posted on 17 Oktober 2010 by Veronika

Alle zwei Minuten wird in Deutschland eingebrochen – sagt die Polizeistatistik. Die verrät aber noch andere aufschlussreiche Details: dass beispielsweise die meisten Einbrecher aufgeben, wenn sie es nicht binnen fünf Minuten schaffen, ins Haus zu kommen. 37 Prozent aller Einbrüche scheitern, weil effiziente Sicherheitstechnik den kriminellen Eindringlingen eben diesen raschen Einstieg verwehrt. Die eigenen vier Wände lassen sich also durchaus wirksam vor ungebetenen Gästen schützen. Die aktuellen technischen Möglichkeiten, mit denen man Einbrechern in der dunklen Jahreszeit einen Riegel vorschieben kann – im wörtlichen und im übertragenen Sinn – werden nachfolgend vorgestellt.

Bei knapp der Hälfte aller Einbrüche steigen die Diebe durch Fenstertüren ein. Kein Wunder, liegen die Terrassen doch meist auf der Rückseite des Hauses. Aufgrund von Hecken und anderem Sichtschutz sind sie zudem häufig schwer einsehbar. Ideale „Arbeitsbedingungen“ für Kriminelle, weil kaum Gefahr besteht, entdeckt zu werden. Terrassentüren lassen sich ebenso wie einfache Fenster innerhalb weniger Sekunden mit einem Schraubendreher fast geräuschlos aufhebeln. Stehen sie auch noch auf Kipp, ist das fast schon eine Einladung. Darum: Fenster und Türen auch dann schließen, wenn man nur kurz das Haus verlässt – etwa für den schnellen Gang zum Bäcker oder auf eine Tasse Kaffee beim Nachbarn.

Eine Aufbruchsperre pro Meter

Ein allzu bequemer Einstieg lässt sich bereits im Vorfeld verhindern, indem man beim Eigenheimbau bereits einbruchhemmende Fenstertüren einplant. Oder aber nachträglich durch zusätzliche Verriegelungen, mit denen sowohl die Griff- als auch die Scharnierseite nachgerüstet werden sollten. Bei Balkon- oder Terrassentüren empfehlen sich davon jeweils zwei pro Seite, bei Fenstern reicht zumeist eine aus. Als Faustregel gilt: eine Aufbruchsperre pro laufendem Meter.

Pilzzapfenbeschläge, Zusatzschlösser, Fensterstangenverriegelungen oder Bandsicherungen erschweren Einbrechern ihr übles Handwerk. Stellen diese fest, dass sie aufgrund der technischen Sicherheitsvorkehrungen mit herkömmlichem Werkzeug nicht ans Ziel kommt, greifen sie oft zur brachialen Methode: Sie schlagen Scheiben ein. Dagegen können Sicherheitsglas oder spezielle Fensterfolien schützen. Auch Rollläden eignen sich zur nachträglichen Sicherung von Terrassentüren und Fenstern – insbesondere dann, wenn sie innenseitig montiert sind und sich nicht manuell hochschieben lassen.

Die automatisch steuerbaren Varianten haben neben der physischen Einbruchhemmung noch einen weiteren Vorteil: Über Zeitschaltuhren oder intelligente Haustechnik bedienbare Rollläden gaukeln zum Beispiel während des Urlaubs die Anwesenheit der Bewohner vor und können so Diebe abschrecken. Die neuesten Modelle sind mit Alarmanlagen gekoppelt und fahren dank eines Sensors automatisch herunter, wenn sich der Einbrecher an ihnen zu schaffen macht.

Sind im Erdgeschoss alle Einstiegsmöglichkeiten mechanisch gut gesichert, steigen Langfinger nicht selten aufs Dach. Wenn ihnen dabei nicht ohnehin manche Achtlosigkeit – eine im Garten vergessene Leiter, ein offener Werkzeugschuppen – zupass kommt, können auch Terrassenmöbel, Mülltonnen, dicht am Haus wachsende Bäume oder stabile Rankhilfen für Pflanzen als ideale Kletterhilfen dienen. Falls Dachfenster auf diese Weise erreichbar sind, müssen sie ebenfalls gesichert sein.

Auf Qualität mit Prüfsiegel achten

Gut 200 Euro sollte man pro Fenster für die Sicherheitsnachrüstung einkalkulieren. Denn verlässlichen Einbruchschutz bieten nur qualitativ hochwertige Produkte, die einer Fremdüberwachung mit regelmäßigen Kontrollprüfungen unterliegen. Die Initiative „Nicht bei mir!“ – ein Zusammenschluss für aktiven Einbruchschutz, dem Verbände der Sicherheitswirtschaft und der Polizei angehören – warnt ausdrücklich vor Billigware und verweist auf effiziente Qualitätsprodukte, die das VdS- und das DIN-Prüfsiegel tragen.

Neuerdings lassen sich Fenster auch mit batteriebetriebenen Funkmeldern ausrüsten. An einer zentralen Anzeigetafel sieht man dann auf einen Blick, welche Fenster geöffnet, welche geschlossen sind. Auch die Kombination von Fenstersicherungen und Meldeanlagen bietet sich an. In die Scheibe integrierte Glasbruchmelder oder im Rahmen eingebaute Verschluss- und Öffnungsmelder lösen dabei Alarm aus, sobald das Fenster gewaltsam geöffnet wird.

Zwar zählt die Haustür schon seit einigen Jahren nicht mehr zu den bevorzugten Einstiegsorten von Dieben („nur“ noch rund 12 Prozent der Einbrüche weist die Kriminalstatistik hier aus), dennoch sollte der Haupteingang sicherheitstechnisch nicht vernachlässigt werden. Dies gilt erst recht bei Geschosswohnungen, wo Einbrecher dank Türen aus Pappwaben oder einfacher Schlösser oft leichtes Spiel haben. Hier ist ein Austausch häufig die sinnvollste Lösung. Generell gilt: Jeder Eingang ist nur so sicher wie sein schwächstes Bauteil. Zu berücksichtigen sind daher neben der Tür selbst auch ihre Wandverankerungen, ihre Bänder oder ihr Scharnierseitenschutz und nicht zuletzt die Schlösser selbst.

Sicheres Entree gegen perfide Einbruchsmethoden

Für etwa 1.500 Euro gibt es einen sicheren Zugang nach aktuellem Standard, bei (Teil-)Nachrüstungen kann man auch mit der Hälfte der Summe auskommen. Was im Argen liegt, lässt sich leicht erkennen – leider auch für den Einbrecher. Sind die Beschläge von außen angeschraubt, können sie schnell demontiert werden. Gleiches gilt für überstehende Türzylinder: Ragen sie nur 3 mm heraus, lassen sie sich einfach abschlagen. Qualitätsschließzylinder mit Mehrpunktverriegelung gelten dagegen als beste Abwehr gegen gemeine Einbruchstechniken wie das sogenannte Nadel-Picking oder die Schlüsselschlagtechnik, die kaum sichtbare Spuren hinterlässt.

Zusatzschlösser erhöhen den Widerstandswert von Türen. Mit einem Sperrbügel ausgestattet, verhindern sie zudem den direkten Zutritt zur Wohnung, auch wenn die Haustür einen Spalt breit offen steht. Querriegel sichern die Schloss- und die Bandseite, stärken das Türblatt und wirken zudem noch abschreckend.

Elektronische Zutrittskontrolle

Eine äußerst komfortable und besonders sichere Alternative zu Schlüssel und Schloss verbirgt sich hinter dem zukunftsweisenden Begriffspaar „elektronische Zutrittskontrolle“. Gemeint sind damit Codekarten, Electronic Keys und Fingerabdruckleser, die als bester Einbruchsschutz gelten. Zusatzvorteil gegenüber dem herkömmlichen Schlüssel: Wer einen elektronischen Türöffner verbummelt, nimmt einfach einen neuen und ändert den Code.

Praktisch ist auch ein elektrischer Antrieb für Garagentore. Durch die Selbsthemmung der Antriebe wird das Tor fest verriegelt. Das ist besonders bei Garagen mit direktem Zugang zum Haus wichtig. Auch Nebeneingänge wie etwa Kellertüren dürfen beim Sicherheits-Check nicht vergessen werden. Schließlich sind sie häufig schlecht einsehbar und werden schon deshalb von Einbrechern als Einstiegsorte geschätzt.

Am besten verschreckt man Eindringlinge draußen – mit plötzlicher Außenbeleuchtung durch Bewegungsmelder, gekoppelt an die Alarmanlagen. Man hat die Wahl zwischen dem Einsatz von Bewegungsmeldern oder Lichtschranken und der Außenüberwachung des Hauses mit Magnetkontakten an Türen und Fenstern, Glasbruchmeldern und Ähnlichem.

Wer neu baut, lässt die Kabel der einzelnen Komponenten gleich mitverlegen. Denn Draht ist die sicherste, am wenigsten störungsanfällige Variante. Funklösungen lassen sich unkompliziert nachrüsten. Ideal ist die Einbindung in eine moderne Haustechnologie, die schon Rollläden, Licht und Heizung steuert.

Quelle: Schwäbisch Hall

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